17. September 2025, 12:30 Uhr bis 18. September 2025, 13:30 Uhr

Fachtagung "Chance Arbeit - Erfolgreiche Vermittlung in den Arbeitsmarkt"

Die Fachtagung richtet sich an alle, die den Zugang von Menschen mit Behinderungen zum Arbeitsmarkt verbessern möchten. Sie stellt Ansätze und Strategien für den Übergang in den Arbeitsmarkt vor und gibt den Teilnehmer:innen neue Impulse für die eigene Arbeit.

Ausgangspunkt: Ein Aktion-Mensch-Projekt

Die Empfehlungen sind das Ergebnis des Projekts "Wie Vermittlung in den Arbeitsmarkt gelingt". Ein Team der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt unter der Leitung von Prof. Dr. Dieter Kulke hat in 18 Monaten die Vorgehensweisen, Methoden und Materialien von zehn erfolgreichen Fachdiensten untersucht und daraus eine Sammlung von Handreichungen entwickelt. Initiator ist der Verein UN-Konventionell, der den Wissensaustausch und die Förderung von Übergängen in den Arbeitsmarkt unterstützt. Das Projekt wurde von der BAG Unterstützte Beschäftigung begleitet.

Die Inhalte

Die Sammlung umfasst Informationen zu allen Phasen des Übergangs in den Arbeitsmarkt vom Erstkontakt und der Klärungsphase bis zum Abschluss eines Kooperations-, Beschäftigungs- oder Arbeitsvertrags. Enthalten sind auch Hinweise zur Ausstattung der Dienste, zur Organisationsstruktur und zu anderen Aspekten ihrer Tätigkeit, dazu erprobte Dokumente und Verträge. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Übergang aus Werkstätten in den Arbeitsmarkt. Die Handreichungen erleichtern neuen Diensten den Start und helfen etablierten Diensten, ihre Arbeit zu optimieren.

Workshops

Die Vorstellung der Projektergebnisse wird durch Workshops ergänzt, in denen Dienste ihre Erfahrungen aus der Praxis teilen. Themen sind unter anderem:

  • Gründung, Aufbau und Finanzierung von Übergangsdiensten in der WfbM
  • Aufgaben und Arbeitsweise von Jobcoachs
  • Akquise von Praktikums- und Arbeitsplätzen
  • Qualifizierung und Vermittlung von Schlüsselqualifikationen
  • Methoden des Sozialraumansatzes
  • Einsatz von Peers in der Vermittlung

Es werden zehn Workshops angeboten. Die Aufteilung erfolgt in fünf Workshops pro Tag. Diese werden zwei Mal pro Tag durchgeführt. Sie können sich bei der Anmeldung für jeweils zwei Workshops pro Tagungstag anmelden und somit insgesamt an vier Workshops teilnehmen.

Warum die Teilnahme lohnt

Die Tagung bietet Einblicke in die Praxis erfolgreicher Dienste und liefert Anregungen sowie Handlungsempfehlungen für die eigene Arbeit. Sie führt in die Nutzung der Projekt-Website ein, die mit einer Vielzahl von Informationen zur Verfügung steht und sie ermöglicht den fachlichen Austausch mit Expert:innen und Kolleg:innen aus ganz Deutschland.

Zielgruppe

Die Veranstaltung richtet sich an Verantwortliche und Entscheidungsträger, Jobcoachs und Fachkräfte aus Werkstätten und Integrationsfachdiensten, an Ausbildungsstätten, Fachschulen und Hochschulen sowie an alle, die sich mit dem Übergang in den Arbeitsmarkt beschäftigen.

 

Hier finden Sie das Tagungsprogramm (Klick mich!), eine Liste mit Übernachtungsmöglichkeiten in Würzburg (Klick mich!) und eine Anfahrtsbeschreibung (Klick mich!). Im Gebäude folgen Sie bitte den Hinweisschildern.

Sie benötigen Anregungen und Ideen für die Abendgestaltung im wunderbaren Würzburg? Wenden Sie sich gerne an Frau Krafft (fachtagung[at]un-konventionell.info).

Workshops

1.1.1: Aufgaben und Arbeitsweise von Jobcoachs

Referierende: Diana Dupper (JobcoachAP, LebensWerkstatt für Menschen mit Behinderung e.V., Heilbronn), Jörg Bungart (BAG UB)

Jobcoaching am Arbeitsplatz (JobcoachingAP) hat sich seit längerem als wichtiges Instrument zur Teilhabe am Arbeitsleben bewährt. Die Wurzeln liegen zum einen in der begleitenden Hilfe im Arbeitsleben als Hauptaufgabe der Integrationsämter. Der Start erfolgte in Westfalen-Lippe bereits 1990. Zum anderen liegen die Ursprünge im Konzept Unterstützte Beschäftigung/ Supported Employment, dessen Bausteine seit Anfang 1990er Jahre nach und nach in verschiedenen Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben eingesetzt werden. Ein Beispiel ist die Maßnahme „Unterstützte Beschäftigung“ nach § 55 SGB IX, mit JobcoachingAP als Bestandteil der innerbetrieblichen Unterstützung. Zudem hat Jobcoaching für den Übergang aus Werkstätten in Betriebe des allgemeinen Arbeitsmarktes eine zunehmende Bedeutung und der Begriff wird oftmals für den gesamten Übergangsprozess benutzt. Seit 2019 liegen zwischen Leistungserbringern und Leistungsträgern abgestimmte Qualitätsstandards für JobcoachingAP vor. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Kernprozesse bzw. die 4-Phasen im JobcoachingAP: Analyse- und Planung, Selbstintegration, Interventionen sowie Stabilisierung und Abschluss. Der Workshop gibt einen Überblick über die bisherigen Entwicklungen, Erfahrungen und Einsatzfelder von Jobcoaching am Arbeitsplatz und bietet Raum für den Austausch untereinander.

1.1.2: Duale Qualifizierung: Bildungsrahmenpläne, Lehrgänge, Zertifikate

Referierende: Doreen Dietmann (Integra Mensch, Bamberg)

Berufliche Bildung ist eine Kernaufgabe der WfbM. Fundierte und am Berufsbildungsgesetz orientierte berufliche Bildungsangebote stellen deshalb für Werkstätten ein wichtiges Qualitätsmerkmal dar. Diese Vorgabe setzen die Kooperationswerkstätten des netZ-Werkes Zertifikatslehrgang mit der Durchführung akkreditierter Zertifikatslehrgängen um. netZ ist ein Zusammenschluss von Werkstätten, die sich zum Ziel gesetzt haben, qualitativ hochwertige Bildungs- und Qualifizierungsangebote zu entwickeln und umfangreiche Lehr- und Lernmaterialien in leichter Sprache zur Verfügung zu stellen. Die digitale Lernplattform, für und mit Menschen mit Behinderung gemacht, ermöglicht ein interaktives und selbständiges Wiederholen der Lerninhalte durch sprach- und videogestützte Anwendungen. Im Workshop erhalten Sie einen Einblick in die, mit Kammern und Schulen, entwickelten Zertifikatslehrgänge und bekommen Einsicht in die mediendidaktische Aufarbeitung der Lehrgangsunterlagen.

1.1.3: Synergieeffekte nutzen und Wahlmöglichkeiten schaffen: Regionale Netzwerke und Kooperationen am Beispiel Hamburg

Referierende: Sven Neumann (Elbe-Werkstätten GmbH, Hamburg) und Achim Ciolek (Hamburger Arbeitsassistenz)

Die Werkstätten stehen mit ihrem Angebot beruflicher Teilhabemöglichkeiten nicht mehr alleine. Im Laufe der Jahre hat sich die Landschaft stark verändert. Integrationsfachdienste und Integrationsfirmen sind hinzugekommen, dazu Anbieter für Unterstützte Beschäftigung, Andere Leistungsanbieter, die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) und die Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber (EAA). Leider gibt es bis heute keinen gemeinsamen gesetzlichen Rahmen für Übergänge. Die Kooperation der Anbieter ist zudem oft beeinträchtigt durch Konkurrenz und Misstrauen.

In Hamburg, wo es ein besonders differenziertes Angebot zur Teilhabe am Arbeitsleben gibt, haben sich die Akteure bewusst zusammengetan. Sie wollen mit ihrer Vielfalt den veränderten Ansprüchen der Kunden gerecht werden und bemühen sich um Transparenz und Zusammenarbeit. In der Vermittlungsberatung verweisen sie auf Alternativen und streben auch bei der Akquisition von Praktika und Arbeitsstellen eine Zusammenarbeit an. Die Leistungsträger, die Arbeitsagentur und die Eingliederungshilfe, kooperieren ebenfalls eng mit den Anbietern und begleiten ihre Bemühungen um Vielfalt und Übergänge mit Wertschätzung.

Die Referenten berichten über die Erfolge, aber auch über die Schwierigkeiten und Herausforderungen bei der Konversion von Strukturen und Haltungen für eine Netzwerkarbeit. Auch auf die gängige Kritik an den Integrationsfachdiensten gehen sie ein und beleuchten deren Möglichkeiten und Grenzen. Im zweiten Teil des Workshops diskutieren sie mit den TeilnehmerInnen die unterschiedlichen regionalen Voraussetzungen und loten die Übertragbarkeit der vorgestellten Kooperation aus.

1.1.4: Von der Idee zur Umsetzung: Wie aus Visionen Realität wird

Referierende: Norbert Dollinger (Freunde finden Wege, Landsberg am Lech) und Rowena Reichel (Wunsch.Arbeit, Landsberg am Lech)

Manchmal beginnt alles mit einer einfachen Idee – dem Wunsch, etwas zu verändern und neue Wege zu gehen. So auch bei der IWL gGmbH: Alle betriebsintegrierten Arbeitsplätze sollten einen neuen Raum bekommen. Daraus entstand Wunsch.Arbeit – eine Marke mit eigener Betriebsleitung und einem engagierten Team, das sich voll und ganz diesem Thema widmet. Im Sozialraum der Landkreise Landsberg, Starnberg und im Münchner Süden ist Wunsch.Arbeit heute nicht mehr wegzudenken.

Was zunächst als mutige Idee begann, entwickelte sich schnell zu einem zukunftsweisenden Angebot: Betriebe zeigten Interesse und öffneten ihre Türen – sogar für Ausbildungsmöglichkeiten. Teilnehmerinnen und Teilnehmer wagten den Schritt in einen Betrieb auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt mit dem Jobcoaching Angebot von Wunsch.Arbeit.

Aus diesen Erfahrungen entstand eine neue Vision: „Freunde finden Wege“. Das Projekt verfolgt das Ziel, Menschen berufliche Chancen zu eröffnen, berufliche Qualifizierung im arbeitsintegrierten Lernumfeld zu planen und durchzuführen, und sie auf ihrem Weg zu anerkannten Zertifikatsabschlüssen bis hin zur Externenprüfung zu begleiten.

Doch eine Idee allein reicht nicht aus – es braucht starke Netzwerke und engagierte Partner, um Visionen in die Tat umzusetzen. In unserem Workshop „Von der Idee zur Umsetzung“ teilen wir unsere Erfahrungen, zeigen Wege auf und laden dazu ein, gemeinsam an einer inklusiven Arbeitswelt zu arbeiten. Lassen Sie uns zusammen neue Chancen schaffen und innovative Ideen Realität werden lassen.

Freuen Sie sich auf:

  • Kreative Ideenwerkstatt – Von der Idee zur Umsetzung: Sammeln Sie gemeinsam mit anderen kreative Ideen.
  • Best Practices und Erfahrungsaustausch: Lassen Sie sich von Erfolgsgeschichten inspirieren.
  • Netzwerken leicht gemacht: Erfahren Sie, wie Sie starke Partnerschaften mit Betrieben, Kammern und Politik aufbauen.
  • Kick-Off-Veranstaltung als Impulsgeber: Nutzen Sie die ideale Gelegenheit, um Ihr Projekt bekannt zu machen, wichtige Partner zu gewinnen und wertvolle Netzwerke zu knüpfen.
  • Spaß und Motivation: Denn das Arbeiten an großen Ideen darf auch richtig Spaß machen!

1.1.5: Jobcoaching, Bildungs- und Beratungsangebote für Menschen mit Nachteilen aus der WfbM und aus Maßnahmen der Agentur für Arbeit – verschiedene Wege des Übergangs auf den allgemeinen Arbeitsmarkt im Campus Mensch

Referierende: Jürgen Staiger und Monika Hussak (1a Zugang Beratungsgesellschaft mbH Campus Mensch, Gärtringen)

Die 1a Zugang Beratungsgesellschaft mbH Campus Mensch bietet Bildungs- und Beratungsangebote für Menschen mit Nachteilen aus der WfbM und aus Maßnahmen der Agentur für Arbeit an und beschäftigt selbst Menschen mit Behinderung in innovativen Tätigkeitsfeldern in insgesamt drei Inklusionsabteilungen.

Die psychosoziale Beratung unserer Kunden mit Nachteilen ist ein zentrales Anliegen der 1a Zugang. Das beginnt bei einer kompetenten und ganzheitlichen Beratung der Menschen, die sich innerhalb der Unternehmen im Campus Mensch (eine WfbM und zwei Inklusionsunternehmen) für Teilhabeleistungen interessieren und in Anspruch nehmen. Jobcoaches der 1a Zugang werden von der kooperierenden WfbM im Campus Mensch beauftragt, Menschen mit Behinderung in Praktika, Qualifizierungsplätzen und auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu begleiten.

Neben dem Jobcoaching für Kundinnen und Kunden des Campus Mensch, wird die 1a Zugang von der Agentur für Arbeit für die beiden Maßnahmen "Unterstützte Beschäftigung" und "KoBV" oder auch für die Sicherung von Arbeitsplätzen durch den IFD beauftragt.

In diesem Workshop erhalten Sie einen Überblick über die Organisationsstruktur im Campus Mensch, die verschiedenen Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben von Menschen mit Nachteilen in der 1a Zugang und die daraus resultierenden Lösungen, Menschen mit Nachteilen auf ihrem ganz individuellen Weg zu begleiten.

2.1.1: Zielgruppenspezifische Vermittlung - Sinnesbehinderung

Referierende: Moderiert durch Svenja Braunmüller (Paulinenpflege Winnenden), Stephan Lehmann und Kai Lammert (LWL-Inklusionsamt in Soest)

Der Übergang von Menschen mit Behinderung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt ist ein zentrales Ziel der Behindertenhilfe, welches durch die Ratifikation der UN-Behindertenrechtskonvention und das Inkrafttreten des Bundesteilhabegesetzes bestärkt wurde. Da die Bezeichnung "Menschen mit Behinderungen" jedoch eine sehr heterogene Gruppe von Individuen, mit jeweils eigenen Bedürfnissen, Herausforderungen und Kompetenzen beschreibt, treten auch in Übergängen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt die individuellen Bedürfnisse und Herausforderungen von Menschen mit bestimmten Formen von Beeinträchtigungen hervor. Die Paulinenpflege in Winnenden (Schwerpunkt Hörbehinderungen) und das LWL-Inklusionsamt in Soest (Schwerpunkt Sehbehinderungen) sind zwei Dienste, die sich unter anderem auf die Begleitung und Unterstützung des Übergangs von Menschen mit Sinnesbeeinträchtigungen spezialisiert haben. Im Workshop wird Ihnen auf Basis langjähriger Praxiserfahrungen erläutert, welche zielgruppenspezifischen Besonderheiten es bei der Begleitung und Unterstützung von Menschen mit Hör- und Sehbehinderungen zu berücksichtigen gilt und wie Übergänge für Menschen mit Sinnesbehinderungen bedürfnisorientiert gestaltet werden können.

2.1.2: Peer-Support in Hamburg - Wie Menschen mit ähnlichen Erfahrungen auf dem Weg in die Arbeit sich gegenseitig bei der beruflichen Teilhabe unterstützen

Referierende: Katrin Maak und Peer-Vertreter (Elbe-Werkstätten, Hamburg), Projektmitarbeiterin + Peer-Vertreter (Hamburger Arbeitsassistenz)

Vor 15 Jahren entwickelte die Hamburger Arbeitsassistenz die berufsbegleitende Fortbildungsreihe zum/zur Expert*in für Arbeit. Diese Qualifizierung richtete sich damals und auch heute an unterstützte Arbeitnehmende mit Lernschwierigkeiten und anderen Unterstützungsbedarfen. Sie alle waren motiviert, anderen Menschen von ihrem Weg in Arbeit zu berichten. Die eigene berufliche Biografie machte sie zum/zur Expert*in in eigener Sache: dem Weg in Arbeit. Diese persönlichen Berichte interessierten viele Teilnehmende. Es folgte eine Kooperation mit den Elbe-Werkstätten, die Werkstattbeschäftigte ebenfalls im Peer-Support qualifizierten.

Die Peer-to-Peer-Beratung hat sich zu einer wichtigen Ergänzung der Arbeit von Jobcoachs entwickelt. Die Beispiele der Peers stärken die Interessenten, die noch unsicher sind. Sie machen Mut, sich zu erproben und den eigenen Weg ins Arbeitsleben zu finden. Peers reden von ihren eigenen Erfahrungen. Sie beschreiben keine gradlinigen Verläufe, schildern, welche Irrwege und Schwierigkeiten es gab, aber auch, was ihnen geholfen hat. Und sie berichten, was ihr Arbeitsplatz in ihrem Leben verändert hat und wie sie ihre Entwicklung aus heutiger Sicht sehen.

Durch die Fortbildung wurden die Peers darin geschult, vor unterschiedlichen Gruppen zu sprechen (Schüler*innen, Teilnehmende aus Maßnahmen, Eltern, Fachkolleg*innen, Fachschulen und Arbeitgebern) und ihre Vorträge vorzubereiten. Sie haben gelernt, wie sie über ihre Arbeit sprechen. Sie berichten über ihre Erfolge und auch über schwierige Situationen im Betrieb. Die Peers suchen das Gespräch mit diesen Gruppen und können anderen Mut machen.

Die TeilnehmerInnen an diesem Workshop erhalten einen authentischen Einblick in die Arbeit der Peers und ihre Bedeutung im Übergangs- bzw. Vermittlungsprozess durch zwei Peer-VertreterInnen und die Koordinatorinnen des Peer-Systems.

2.1.3: Sozialraumerkundung (SONI), Methoden der Sozialraumorientierung- Individuelle Berufsplanung, Einsatz der Methodik „Persönliche Zukunftsplanung, Erfolgsfaktor Unterstützerkreise

Referierende: David Ochs (Integra Mensch, Bamberg) und Marilena Krieger (INklusiv! Gemeinsam arbeiten, Würzburg)

Die Möglichkeit, auf einen Außenarbeitsplatz zu wechseln und vom Betrieb übernommen zu werden, macht eine WfbM besonders attraktiv. Ein etabliertes Konzept hierfür bietet die Sozialraumorientierung, die darauf abzielt, Teilhabe durch die Einbindung von Netzwerken nachhaltig zu fördern und zu gestalten.

Die Referierenden werden Ihnen in diesem praxisorientierten Workshop das wissenschaftlich fundierte SONI-Modell näherbringen. Dabei werden Methoden der Sozialraumorientierung aufgezeigt und erprobt, die direkt in den eigenen Arbeitskontext übertragen werden können. Wir beschäftigen uns unter anderem mit der persönlichen Zukunftsplanung, der fallunspezifischen Netzwerkarbeit und diskutieren gemeinsam über Erfolgsfaktoren der Implementierung.

Es gibt viele Variablen, die den Erfolg der Übergänge beeinflussen, und die Weichenstellung der Einrichtung ist dabei entscheidend. Klar ist jedoch: Ein guter Angebotsmix, der die Prinzipien der Sozialraumorientierung berücksichtigt, stärkt die Marktposition einer Werkstatt. Gute Konzepte und funktionierende Strukturen zur Schaffung von Übergängen werden immer wichtiger.

2.1.4: Erwerb von Schlüsselqualifikationen, Persönlichkeitsentwicklung, Empowerment

Referierende: Anke Kolli (Access – Inklusion im Arbeitsleben gemeinnützige GmbH, Erlangen)

Der Fachdienst Access, Inklusion im Arbeitsleben in Erlangen und Nürnberg unterstützt Menschen seit über 27 Jahren bei ihrem Übergangsprozess in die Arbeitswelt. Seine Erfahrung: Die Weiterentwicklung von Schlüsselqualifikationen spielt eine immense Rolle für das Gelingen des Übergangs. Der Jobcoach muss die Betriebskultur erforschen, geschriebene und ungeschriebene Regeln wahrnehmen und gemeinsam mit den Teilnehmenden einen adäquaten Umgang damit finden. So können z. B. Anforderungen an Teamarbeit, Freundlichkeit, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit eingehalten werden. Der Jobcoach unterstützt diesen Prozess vor Ort im Betrieb und sensibilisiert die Person entsprechend. Zusätzlich werden Schlüsselqualifikationen auch an den Bildungs- und Projekttagen vermittelt.

In diesem Workshop erfahren Sie, wie Access mit diesen Themen in der Praxis umgeht. Außerdem wollen wir einen Raum öffnen für die unterschiedlichen Erfahrungen und Ideen der Workshop-Teilnehmenden.

2.1.5: Akquise - Praktikums- und Arbeitsplatzakquise leicht gemacht

Referierende: Anne Reichert (Iserlohner Werkstätten) und Kai Westendorf (alsterarbeit, Hamburg)

Ein Strauß an Möglichkeiten: Kontakte knüpfen, Netzwerke aufbauen, vorhandene Ressourcen nutzen. Den Telefonhörer in die Hand nehmen oder Klinken putzen ist eine Variante, um Praktikums- und Arbeitsplätze zu akquirieren. Doch es gibt noch so viel mehr, um auf einfachen Wegen den passenden Arbeitgeber zu finden.

In diesem Workshop erhalten die Teilnehmer:innen am Beispiel von alsterarbeit und den Iserlohner Werkstätten einen Einblick, wie vielfältig die Akquise sein kann und wie durch verschiedene Aktionen und Maßnahmen der Weg zu einer konkreten Arbeitsplatzanfrage geschaffen wird. Stichworte, wie Netzwerkarbeit, Aktionstage, Kooperationen oder Öffentlichkeitsarbeit finden in dem Workshop ihren Platz und werden mit Leben gefüllt. Ergänzt durch die Erfahrungen der Teilnehmer:innen entsteht ein bunter Strauß an Möglichkeiten.

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