Juni 2024

Fachliches Know-how für den Übergang in den Arbeitsmarkt für alle verfügbar machen

Ein Projekt des Vereins UN-Konventionell e.V., gefördert mit Mitteln der Aktion Mensch

Der Verein UN-Konventionell e.V. hat mit Fördermitteln von Aktion Mensch ein Projekt begonnen, das alle, die im Zu- und Übergang von Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt tätig sind, bei ihrer Arbeit unterstützen will. Das Projekt „Wie Vermittlung in den Arbeitsmarkt gelingt - Handlungsempfehlungen zur Vermittlung von Menschen mit Behinderung“ sammelt und systematisiert fachliches Know-how erfahrener Fachdienste. Aus den Arbeitsabläufen, Methoden und Materialien der Dienste leitet es Handlungsempfehlungen ab, die für andere Dienste nutzbar sind.

Projektinhalt

Zehn Dienste werden nach ihren Abläufen, Methoden und Materialien für die unterschiedlichen Aspekte und Phasen der Vermittlungstätigkeit befragt. Daraus entstehende digitale Sammlung von Hilfen und Empfehlungen unterstützt diejenigen, die sich noch in der Gründungs- und Aufbauphase befinden, bei der Organisation und Strukturierung ihrer Tätigkeit. Etablierten Diensten hilft sie, ihre Arbeit zu optimieren. Weil die Hilfen auf die Spezifika von Personen mit unterschiedlichen Behinderungen eingehen, erleichtern sie zudem die Vermittlung und Begleitung von Klienten, die nicht zur engeren Zielgruppe eines Dienstes gehören. Adressaten der Handreichungen sind zudem Ausbildungsstätten, Fachschulen, Universitäten und Hochschulen sowie die Ausbildungsgänge von Inklusionsberater*innen und Jobcoachs.

Die Besonderheit dieses Projekts besteht in seinem praxisorientierten Ansatz. Der Schwerpunkt liegt nicht auf grundlegenden Konzepten, sondern auf den Vorgehensweisen, Hilfsmitteln und Materialien für die konkrete Durchführung der Vermittlungs- und Übergangstätigkeit. Das Projekt erhebt das Handwerkszeug langjährig tätiger Praktiker, stellt es anderen zur Verfügung und verkürzt mit diesem Know-how-Transfer die Entwicklungsprozesse anderer Dienste.

Die Projektergebnisse werden auf einer bundesweiten Abschlussveranstaltung vorgestellt, die an der TH Würzburg-Schweinfurt stattfindet. Die Veröffentlichung der Empfehlungen wird über die Verbände und Informationskanäle der Eingliederungshilfe publiziert. Nach Projektende wird die Informationsplattform vom Verein UN- Konventionell e.V. und den Webgestaltern der Stiftung Pfennigparade regelmäßig aktualisiert.

Durchführungszeitraum

Das Projekt startet am 01.04.2024 und endet am 30.09.2025.

Die Beteiligten

Die Erhebung der "guten Vermittlungspraxis" übernehmen Mitarbeiter*innen des Vertiefungsbereichs Soziale Arbeit und Behinderung der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt. Sein Leiter Prof. Dr. Dieter Kulke engagiert sich seit Jahren für eine enge Verzahnung zwischen Forschung, Lehre, Praxis und fortschrittlicher Behindertenarbeit.

Seitens des Vereins leitet ein Projektgremium das Projekt. Unterstützt wird es von der BAG UB mit ihrem fachlichen Know-how in der Vorbereitung der Datensammlung sowie in der anschließenden Bewertung, Systematisierung und Verdichtung zu Handlungsempfehlungen.

Folgende Dienste sind an der Erhebung beteiligt:

  • Hamburger Arbeitsassistenz gGmbH, Hamburg
  • ACCESS – Inklusion im Arbeitsleben gGmbH, Nürnberg
  • integra MENSCH, Lebenshilfe-Werkstätten, Bamberg
  • Mainfränkische Werkstätten GmbH, Würzburg
  • Elbe-Werkstätten GmbH, Hamburg
  • IFD Hamburg, ARINET GmbH Das Arbeitsintegrationsnetzwerk, für den Personenkreis Menschen mit psychischer Behinderung
  • IFD Nürnberg gGmbH für den Personenkreis Menschen mit Autismus-Spektrums-Störungen
  • BBW Winnenden für den Personenkreis Menschen mit Hörbehinderung
  • Fachdienst für Inklusionsbegleitung und Sinnesbehinderungen beim LWL-Inklusionsamt Arbeit, Münster
  • Dienststelle für Selbstbestimmtes Leben der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens

Erhebungsinhalte

Das Projekt umfasst folgende Themenbereiche:

  • Zugang, Klärungsphase
  • Vorab-Qualifizierung, Qualifizierungsgänge
  • Einsatz von Peer-BeraterInnen im Vermittlungs- und Übergangsprozess
  • Arbeitsplatz-Akquise und Vorbereitung
  • Betriebliche Qualifizierung/ Jobcoaching
  • Unterstützung des Betriebs und der Mentoren
  • Familiäres Umfeld, Unterstützerkreise, Netzwerkarbeit
  • Methoden der Sozialraumarbeit und sozialräumlichen Netzwerkarbeit
  • Didaktik und methodisch-didaktische Hilfen
  • Begleitende Bildungsangebote
  • Dokumentation
  • Verträge
  • Arbeitssicherheit
  • Berufsbegleitung nach Vermittlung bzw. Übergang

Zusätzlich beinhalten die Handlungsempfehlungen Informationen zu den gesetzlichen Grundlagen, Empfehlungen zur personellen und materiellen Ausstattung, zur Organisationsstruktur der Dienste, Kommunikation und betrieblichen Einbindung sowie Beispiele erfolgreicher Öffentlichkeitsarbeit.

Projektverlauf

Phase 1: Projektstart

Diese Phase beinhaltet die Vorgespräche und Absprachen zwischen den Projektmitarbeiter*innen, dem Projektgremium, der BAG Unterstützte Beschäftigung als Projektbegleiter und den beteiligten Diensten sowie die Festlegung der Arbeitsweisen und Kommunikationskanäle.

Phase 2: Datenerhebung

Die zweite Projektphase umfasst Interviews mit den Leitungen und Teammitarbeitern der beteiligten Dienste zu ihre Arbeitsstrukturen, Konzepten und Vorgehensweisen, ergänzt durch verschriftlichte Abläufe, verwendeten Formblättern, Listen, Abfragen, Dokumentationen etc. Zudem befragt das Erhebungsteam Vermittelte zu ihrer Erfahrung mit dem Vermittlungsprozess.

Phase 3: Auswertung und Systematisierung

Die dritte Phase beinhaltet die Bewertung der Ergebnisse und die Auswahl und Zusammenstellung der Empfehlungen. Sie werden grafisch aufbereitet und die Inhalte in das Webportal eingestellt.

Phase 4: Abschlussveranstaltung, Publikationen

Am Ende der Projektlaufzeit führt der Verein mit dem Erhebungsteam eine zweitägige Abschlussveranstaltung an der TH Würzburg-Schweinfurt durch, auf der die Projektergebnisse vorgestellt werden. Sie werden zudem über die einschlägigen Informationskanäle publiziert und über die Website verfügbar gemacht. Nach dem Projektende pflegt der Verein weiterhin Ergänzungen, neue Inhalte und Erweiterungen auf der Website ein.

April 2024

Wie Vermittlungen und Übergänge in den Arbeitsmarkt gelingen - Aktion-Mensch-Projekt erarbeitet Handlungsempfehlungen

Mit Stolz können wir Sie über unseren erfolgreichen Projektantrag bei Aktion Mensch informieren. Im April 2024 haben wir die Zusage von Aktion Mensch erhalten. Um keine Zeit zu verlieren, haben wir mit den ersten Schritten bereits begonnen. Im Folgenden können Sie unsere Pressemitteilung über das Projekt lesen:

Was ist nötig, um Menschen mit Behinderungen erfolgreich in einen Betrieb zu vermitteln?

Diese Frage stellt sich der Verein UN-Konventionell e.V.  Seinen Namen leitet er ab von der UN-Behindertenrechtskonvention. Er berät vor allem Werkstätten für behinderte Menschen zur Organisation des Übergangs ihrer Beschäftigten in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Mit einer Aktion Mensch-Förderung hat er nun ein Projekt begonnen, welches die grundlegenden Informationen für Vermittlungs- und Übergangsdienste verfügbar macht. Der Grundgedanke der Online-Sammlung lautet: Aus der Praxis für die Praxis. Die Dienste müssen Strukturen, Vorgehensweisen, Methoden und Hilfsmittel nicht neu erfinden, sondern sie können sie von etablierten Diensten übernehmen. Der Titel des Projekts: „Wie Vermittlung in den Arbeitsmarkt gelingt - Handlungsempfehlungen zur Vermittlung von Menschen mit Behinderung“. Der Start war im April 2024, die Ergebnisse werden Ende September 2025 vorliegen.

An dem Projekt wirken zehn Fachdienste mit. Unter ihnen bekannte Namen wie die Hamburger Arbeitsassistenz, ACCESS in Nürnberg, die Übergangsdienste der Lebenshilfe Bamberg, der Mainfränkischen Werkstätten in Würzburg und der Elbe-Werkstätten in Hamburg. 

Integrationsfachdienste für spezielle Zielgruppen sind ebenfalls mit an Bord. Somit umfasst die Sammlung auch Hilfen bei der Platzierung von Menschen mit psychischen Behinderungen, Sinnesbehinderungen oder Beeinträchtigungen aus dem Autismus-Spektrum.

Die Praxishilfen beziehen sich auf alle Phasen der Vermittlung bzw. des Übergangs aus der WfbM. Vom Erstkontakt und der Klärungsphase bis zum Abschluss eines Kooperations-, Beschäftigungs- oder Arbeitsvertrags, einschließlich der verwendeten Dokumente und Qualifizierungshilfen. Auch Empfehlungen zur personellen und materiellen Ausstattung, zur Organisations- und Kommunikationsstruktur, sowie Beispiele für eine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit sollen enthalten sein.

Die Erhebungen bei den beteiligten Diensten und die Aufarbeitung der Ergebnisse übernehmen Wissenschaftler der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt unter der Leitung des Sozialwissenschaftlers Prof. Dr. Dieter Kulke. Zum Projektende werden die Ergebnisse auf einer Tagung an der TH Würzburg vorgestellt. Die Praxissammlung ist anschließend für alle Interessenten im Internet verfügbar. Sie sollen nicht nur neuen Diensten die Gründung und Strukturierung erleichtern, sie sollen auch etablierten Diensten helfen, ihre Arbeit zu optimieren, speziell mit Klienten, die nicht zur engeren Zielgruppe der Dienste gehören. Adressaten der Sammlung sind zudem Ausbildungsstätten, Fachschulen und Hochschulen sowie die Ausbildungsgänge von Jobcoachs.

Seien Sie gespannt auf die Ergebnisse! Wir werden Sie über die Fortschritte des Projektes an dieser Stelle und über unseren Newsletter auf dem laufenden halten.

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