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Jede Werkstatt braucht einen betriebsintegrierten Berufsbildungsbereich!

Die Themen dieses Newsletters
  1. Jahrestagung UN-Konventionell 2021: Betriebsintegrierte Berufsbildung – das Tor zur Vermittlung. Wie sie gelingt und was sie bringt
  2. 2. Online-Diskussionsforum 2021, Thema: Digitalisierung

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Max L. hat seinen eigenen Weg in den Arbeitsmarkt gefunden. Zu verdanken hat er dies der Tatsache, dass die Iserlohner Werkstätten ihren Teilnehmern einen betriebsintegrierten Zweig des Berufsbildungsbereichs bieten. Die Abteilung "Bildung und Qualifizierung" begleitet BBB-Absolventen in Betriebe, lässt sie dort Erfahrungen sammeln und leitet sie in ihrer Tätigkeit an. Das Ergebnis ist in der Regel ein betriebsintegrierter Dauerarbeitsplatz – oder mehr. Max L. jedenfalls absolvierte zunächst einen Teil des Eingangsverfahrens im zentralen BBB der Iserlohner Werkstätten, aber schon nach wenigen Wochen startete er seine Gärtnerqualifizierung in einer Außenarbeitsgruppe. Im zweiten Jahr standen Orientierungspraktika auf dem Plan und der junge Mann wechselte in einen Metallbetrieb für Federnproduktion. "Ich war der einzige Werkstattbeschäftigte in der Firma und habe im Lager angefangen", erzählt er. "Das fand ich noch besser als die Gartenarbeit und deshalb bin ich da dann auch auf einem betriebsintegrierten Außenarbeitsplatz geblieben. Und wenn ich noch den Staplerschein schaffe, wollen sie mich fest übernehmen."

Nach den Vorgaben des "Fachkonzepts für das Eingangsverfahren und den Berufsbildungsbereich in der WfbM" haben Werkstätten wie die in Iserlohn in unterschiedlichem Umfang in Betrieben, in der Verwaltung, im Handel und in Sozialeinrichtungen Praktikumsmöglichkeiten für BBB-Teilnehmer geschaffen. Die Beschäftigten werden während ihres Praktikums von Integrationsbegleitern angeleitet und begleitet. Manche Werkstätten gehen noch über diese meist zwei- bis dreiwöchigen Praktika hinaus und haben die Möglichkeit zu langfristig angelegten betriebsintegrierten Berufsbildungsplätzen geschaffen. Sie bieten den Teilnehmern noch deutlich bessere Möglichkeit, eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu erproben. Zeichnet sich eine Langzeitperspektive ab, wird aus beruflicher Orientierung eine gezielte berufliche Qualifizierung in der Echtsituation. Das verbessert die Chance auf eine Übernahme auf einen Außenarbeitsplatz oder eine Festanstellung über das Budget für Arbeit erheblich. Die betriebliche Berufsbildung ist das Tor in den Arbeitsmarkt.

Betriebsintegrierte Berufsbildung ist das Thema der UN-Konventionell-Jahrestagung 2021. Praktiker und Experten sprechen über ihre Erfahrungen und diskutieren mit einem Vertreter der Arbeitsagentur über die Vorgaben und Erwartungen der Arbeitsverwaltung zur betriebsintegrierten Berufsbildung und über die praktische Umsetzung – auch durch die neu zugelassenen "anderen Leistungsanbieter". Die Veranstaltung stellt zudem in Workshops erfolgreiche Konzepte einer betriebsintegrierten Berufsbildung vor und klärt dabei wesentliche Fragen: Wie gewinnt man Betriebe für diese Form der Qualifizierung? Wie geschieht die Anleitung vor Ort? Welche vertraglichen Regelungen müssen mit den Betrieben geschlossen werden? Was unterscheidet die Arbeit der Integrationsbeleiter von der der Fachkräfte in der Werkstatt? Welche Qualifikation ist notwendig? Wie gelingt eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen der betriebsintegrierten Berufsbildung und dem BBB in der Werkstatt? Die Beispiele zeigen, dass ein bereits im Berufsbildungsbereich angelegter Zugang zum Arbeitsmarkt nicht etwa, wie oft vermutet, die Funktionalität und die Erträge der Werkstatt schwächt, sondern ihre Attraktivität verbessert und damit ihre Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit stärkt.

Und weil Corona auch in den kommenden Monaten Präsenzveranstaltungen vermutlich verhageln wird, findet die Jahrestagung als eintägige Online-Veranstaltung statt.


10. UN-KONVENTIONELL-Jahrestagung
Betriebsintegrierte Berufsbildung – das Tor zur Vermittlung
Wie sie gelingt und was sie bringt

Termin: 21. Juni 2021
Ort: Online
Preis: Für Mitglieder ist die Teilnahme kostenfrei, Nichtmitglieder zahlen einen Unkostenbeitrag von 50 Euro zzgl. MwSt.

Mehr Informationen erhalten Sie auf unserer Website. Das Tagungsprogramm gibt’s hier (PDF, ca. 110KB), und hier können Sie sich anmelden.



Und außerdem...

...gibt es am 4. Mai 2021 unser nächstes Online-Diskussionsforum zum Thema Digitalisierung. Sein Thema: Digitaler Schub dank Corona.

Die Diskussionsforen von UN-Konventionell finden im Abstand von zwei Monaten statt und stehen allen Interessenten unabhängig von der Vereinsmitgliedschaft offen, sie sind kostenfrei. Die zweistündigen Zoom-Konferenzen thematisieren Praxisfragen der Vermittlung auf betriebsintegrierte Arbeitsplätze – von der Vorbereitung und Qualifizierung bis zur Festanstellung. Der offene Austausch bietet die Möglichkeit, in einem informellen Rahmen voneinander zu lernen, gute Praxis zu verbreiten und Schwierigkeiten zu überwinden.

Der Termin des nächsten Forums ist der 4. Mai 2021. Das Thema lautet "Digitaler Schub dank Corona". Die Teilnehmer tauschen sich darüber aus, wie sich seit dem Beginn der Corona-Pandemie digitale Hilfen und Apps geradezu blitzartig verbreitet haben und welche sich bewähren. Was hat das für Auswirkungen auf die Teilnehmer? Wird ihr Lernprozess tatsächlich selbstbestimmter und unabhängiger von Personen, Ort und Zeit? Wie sieht es mit der Medienkompetenz der Nutzer aus? Muss es Schulungen geben? Und welche Endgeräte braucht es für das digitalisierte Lernen? Wie lässt sich der Zugang barrierefrei gestalten?

Die Fragestellungen gehen aber auch noch über diese direkte Nutzanwendung hinaus: Ändert die Digitalisierungswelle die Praxis des Jobcoachens? Hat sie Auswirkungen auf die Treffen und Schulungen, sind Videokonferenzen möglich? Und schließlich: Ist die Nutzung digitaler Medien ein mögliches Arbeitsfeld für Beschäftigte, etwa im Bürobereich – Stichwort "papierfreies Büro"? Ergeben sich ganz neue Tätigkeitsfelder, etwa in der Erstellung von Unterrichts- und Lernvideos oder kreativen Internetcontents für Socialmedia-Plattformen?

Das Forum wird eröffnet mit einem Praxisbeitrag der KollegInnen von alsterarbeit/ isa aus Hamburg, die bereits vielfältige Erfahrungen mit digitalen Medien gesammelt haben.

Es gibt viel zu besprechen. Seien Sie dabei!

Termin: 4. Mai 2021, 10 bis 12 Uhr
Die Teilnahme ist kostenfrei, Anmeldungen formlos unter: info@un-konventionell.info.



Bleiben Sie uns auch in diesen schwierigen Zeiten gewogen!
Beste und un-konventionelle Grüße